Gaza und die Gaza-Araber: Wer Wind und Terror sät, wird Sturm und Vergeltung ernten

Es ist ein Unterschied, ob deutsche Bomberverbände Warschau, Coventry und Rotterdam zerstören oder ob als Reaktion und in Verteidigung der Freiheit alliierte Bomberverbände Hamburg, Schweinfurt oder Berlin angreifen. Da kämen lediglich Rechtsextremisten und einige Revanchisten auf die Idee, letztere anzuklagen – selbst dort, wo auch deutsche Opfer zu bedauern sind, wie beim entsetzlichen Bombardement von Hamburg und Dresden. Es hat jedoch dieses Entsetzliche eine Ursache. Und die ist mitzunennen. Es ist ein Unterschied, ob russische Orkverbände ukrainische Städte bombardieren oder ob die Ukraine sich tapfer wehrt und russisches Territorium deshalb angreift, bombardiert und hoffentlich bald auch mit Tauris-Flugwerk beschießt. Und ähnlich, wenn auch in einem anderen Kontext, verhält es sich mit Israel. Israel übt sein Recht der Selbstverteidigung aus. Israel ist nicht Angreifer, sondern es wurde auf eine brutale Weise von der Hamas nicht nur einfach angegriffen, sondern mit Terror überzogen. In Israels Verteidigungsaktion gegen Gaza geht es nun darum, die Hamas mit Stumpf und Stiel auszuschalten. Diesen Umstand und daß Israel hier lediglich reagiert und eine brutale Terrororganisation von der politischen Bühne schafft, ist unabdingbar mitzunennen. Eine Organisation nebenbei, die Kinder vor den Augen ihrer Eltern gefoltert hat, die Babys verbrennt, die Frauen schändelt und mißbraucht. Alles Dinge, die in der israelischen Armee nicht üblich sind.

Wer von den Opfern bei den Gaza-Arabern spricht, der muß zum einen diesen Aspekt immer mitnennen – und das gilt insbesondere auch für die teils israelfeindliche Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien, wenn in den Tagesthemen unsäglicher und dumm von einem Geiselaustausch gesprochen wird, un der muß unbedingt auch dazu sagen, daß die Hamas Zivilisten bewußt instrumentalisiert und als menschliche Schutzschilde einsetzt, um für die westlichen Medien die entsprechenden Mitleidsbilder zu produzieren. Und er sollte dazu sagen, daß Moscheen und Krankenhäuser von der Hamas bewußt als Waffenverstecke und als Kommantozentralen benutzt werden und daß darunter sich teile Tunnelsysteme befinden. Insofern sind Krankenhäuser in Gaza eben nicht bloß Krankenhäuser, sondern zulgeich militärische Ziele. Und die dürfen in einem Verteidigungskrieg dan durchaus angegriffen werden. Weist einer, der ansonsten wortreich die Opfer bei den Gaza-Arabern beklagt, darauf nicht hin und tut einer das nicht, muß er sich schon noch fragen lassen, warum er solche Aspekte, die unabdingbar mit zu diesem israelischen Verteidigungskrieg dazugehören, verschweigt. Und auch in diesem Kontext ist es unredlich, palästinensische Araber und Israelis zu analogisieren. Entweder geschieht dies aus Unwissenheit oder aber es sollen bewußt bestimmte Aspekte unterschlagen und ausgeklammert werden, die Motive liefern, warum Israel so handelt, wie es handelt.

Arye Sharuz Shalicar, Sprecher der israelischen Streitkräfte, schreibt auf Facebook:

„BITTE schaut euch das Video von der gestrigen Freilassung der Geiseln bis zum Ende an.
https://www.facebook.com/watch/?ref=saved&v=286719483821054 [Video siehe Linke]
Fällt euch auf wer die jubelnde Masse ist?

Hamas hat ALLE unter 20-jährigen in Gaza indoktriniert wie einst die Nationalsozialisten die junge Generation in der Hitlerjugend indoktriniert haben.“

Zu den armen angeblichen Opfern der Gaza-Araber schreibt er weiter:

„Ron Krivoi wurde am 7.10. nach #Gaza verschleppt und ist jetzt wieder auf freiem Fuss.
Er erzählt wie er es schaffte seinen Geiselnehmern zu entkommen, sich für 4 Tage in Gaza zu verstecken, bevor palästin. Zivilisten ihn entdeckten und ihn der #Hamas übergaben statt ihm zu helfen.“

Bei Leuten, die beim Tod von Israelis, wie dies am 7. Oktober geschah, derart jubeln, bei Leuten, die eine entkommene Geisel wieder an die Hamas ausliefern und deren „Allahu akbar“-Rufe für bestialische Gewalt und faschistischen Terror stehen, hält sich mein Mitleid in Grenzen, wenn sie nun das zurückgezahlt bekomme, was sie selber akklamieren. Wer Wind sät und dazu jubelt, der wird dann Sturm ernten.

Araber in Berlin: Zuckergebäck und Süßigkeiten auf der Sonnenallee. Und Feiern mit Feuer in Flüchtlingslagern im Mittelmeer

Stellen Sie sich vor, daß nach dem Mord an Walter Lübcke im Jahr 2019 am nächsten Tag am Nachmittag durch Berlin-Neukölln Rechtsextremisten ziehen, die Zuckergebäck und Süßigkeiten verteilen, um ihrer Freude an dieser Tat Ausdruck zu geben. Stellen Sie sich dann auch noch vor, daß am späteren Abend eine Jubeldemo stattfindet, die diesen Mord feiert. Und daß auf dieser Demo zudem Polizeikräfte mit Steinen beworfen werden. Was meinen Sie, würde in den Medien berichtet werden? Was meinen Sie wäre in der deutschen Öffentlichkeit los? Unter einem „Aufstand der Anständigen“ oder ein „Wir sind mehr“ ginge das nicht ab. Die Ärzte, Danger Dan, K.I.Z und andere wären am Platz. In der gestrigen rbb-Abendschau um 19 Uhr 30 gab es zu diesen antisemitischen Freudenfeiern in der Sonnenallee keine einzige Silbe, auch nicht in der Sendung um 21 Uhr 45.

Hier in Berlin aber, auf den Straßen: Es ist genau wie zu 9/11 und es ist genau, wie ich gestern schrieb und bereits mutmaßte und wie es hier immer wieder auf Araberdemos geschieht: Es wird „Juden ins Gas!“ gerufen, es werden Hamas, Hisbollah und andere Terrorgruppen auf den Straßen dieser Stadt gefeiert. Aber was soll man auch dazu sagen? Wie bestellt, so geliefert. Und dagegen helfen auch keine Integrationskurse. Denken und politische Einstellungen kann man nämlich nicht so einfach mittels „Integration“ in eine andere Richtung bekommen, zumal dann nicht, wenn Menschen Jahre- und Jahrzehntelang indoktriniert wurden. Und als ob der deutsche Antisemitismus und der deutsche Israelhaß nicht schon reichten, importieren wir uns in Deutschland einen neuen arabischen Antisemitismus.

Die WELT beschreibt es wie folgt:

„Es sind Bilder, wie man sie sonst nur aus Gaza oder Ramallah kennt. Immer, wenn ein palästinensischer Terrorist in den vergangenen Jahren erfolgreich war und einen israelischen Zivilisten ermordet hat, finden sich dort Sympathisanten zusammen und verteilen zur Feier des Tages Süßigkeiten. Am Samstag konnte man dies nicht nur in den palästinensischen Gebieten beobachten, sondern auch in Berlin.

Die Gruppe Samidoun, die als Vorfeldorganisation der linksextremen Palästinenserorganisation PFLP („Volksfront zur Befreiung Palästinas“) gilt, war auf der arabisch geprägten Sonnenallee im Bezirk Neukölln unterwegs – und verteilte Süßspeisen, um den Hamas-Überfall auf Israel zu bejubeln.“

Reporter, die dies filmten wurden angegriffen und bedroht und mußten ihre Aufnahmen löschen. Das ist der Zustand in Berlin. Und heute morgen lese ich im Tagesspiegel:

„Auch in griechischem Flüchtlingslager: Hamas-Sympathisanten bejubeln vielerorts Angriff auf Israel. Nicht nur im Nahen Osten, auch in einem Aufnahmezentrum auf der griechischen Insel Samos wird den Islamisten aus Gaza gehuldigt, die Israel am Samstag angriffen.
[…]

Dutzende Flüchtlinge feierten demnach in einem Aufnahmezentrum auf der griechischen Insel Samos die Terrorangriffe der palästinensischen Islamisten. Die Flüchtlinge sollen den Sieg der Hamas beschworen und lautstark „Allahu akbar“, also „Allah ist der Größte“, gerufen haben. Von einer Szene existiert ein Video, wenngleich es unabhängig derzeit kaum verifiziert werden kann.

Die auf Samos gestrandeten Flüchtlinge kommen aus zahlreichen Ländern, darunter insbesondere aber aus Syrien und Irak. Auch in anderen Asylbewerber-Einrichtungen sollen Flüchtlinge angesichts der Hamas-Offensive gejubelt haben, das sagte ein ehrenamtlicher Aktivist, der sich oft in Griechenland und Italien aufhält. Wie berichtet, verteilten Sympathisanten der Angriffe in Berlin allerlei Süßigkeiten auf Neuköllner Straßen.“

Diese Leute haben in Europa nichts verloren. Sie sind umgehend zurückzuschicken. Ihnen ist jegliche Einreise nach Europa in die EU für immer zu verweigern. Kein Land ist gezwungen, solche Menschen aufzunehmen. Weder für eine Zeit und schon gar nicht auf Dauer. Boris Palmer hat zum Thema Migration einige gute Punkte gemacht. Aber selbst fürs Asylrecht und für den Begriff der sogenannten Menschenrechte gilt: Kein Land muß Menschen aufnehmen, die eine erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und die Sicherheit darstellen und die diese Gefahr schon im Vorfeld bekunden.

Wir müssen vielmehr über Migrationspolitik reden und wen wir uns hier ins Land holen und wer besser bleibt wo er ist. Was all diese Ereignisse in Berlin und in anderen Städten für weitere Massenmigration aus dem arabischen Raum bedeutet, können wir uns alle an zehn Fingern abzählen. Aus Kassel berichtete ein gegen Antisemitismus sich engagierender Facebbook-Freund:

„Spontan mit Tilman Besse , Olga Olga , Inett Gillich und etwa zehn weiteren Freundinnen und Freunden Israels haben wir in Kassel Flagge gezeigt.
Umlagert von einigen arabischen Jungs und Mädels, die nicht ganz ohne waren. Die Polizei schickte uns nach der Kundgebung mit Geleitschutz nach Hause.“

Und in einem anderen Posting vom heutigen Tage heißt es:

„Was hat die #documenta15 mit dem terroristischen Angriffskrieg der Hamas und ihren islamischen Spießgesellen auf Israel zu tun?
Vor circa einem Jahr feierten hunderte Kasseler Bürger auf der Abschiedsfeier die documenta-Macher von ruangrupa .
Den Ruangrupa-Mitgliedern Iswanto Hartono und Reza Afisina, beide Gastprofessoren an der Kunsthochschule Kassel der Universität Kassel und an der HFBK Hamburg , gefallen die Feiern des antisemitischen Überfalls auf Israel in Berlin.“

Sie haben unter Instagrambilder von arabischen Jubelfeiern gestern abend ihren „Like“ gesetzt. So sieht es in Deutschland aus. In den Niederungen wie auch im Kulturbetrieb. Und noch einmal: Wer hier in Deutschland lebt, sich an solchen Aufzügen beteiligt und keinen deutschen Paß hat, ist umgehend aus Deutschland abzuschieben und auszuweisen. Denn dies sind Personen, die die Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik gefährden. Nebenbei: Auch das „verheerende Einknicken vor den Antifa-Scharia-Radikalen“ gehört zu diesem Problem mit dazu, nämlich in der Art wie es Harald Martenstein im Umgang mit Constantin Schreiber in seiner Kolumne in der WELT benennt. Schreiber ist Islamkenner, der zudem arabisch spricht, er übt massive Kritik an dem, was teils in deutschen Moscheen gepredigt wurde. Bei einem Vortrag an der Universität Jena vor einigen Wochen wurde Schreiber massiv angegriffen. Solidarität von den üblichen Verdächtigen des linkswoken Betriebs oder von den üblichen Kulturjournalisten gab es keine – allerhöchstens hinter vorgehaltender Hand. So schreibt Martenstein:

„Den „Tagesschau“-Sprecher Constantin Schreiber kennen viele. Schreiber spricht Arabisch, er hat eine Weile in Syrien gelebt und für Medien in der arabischen Welt gearbeitet. Als Reporter besuchte er eine Weile an jedem Freitag ganz normale Moscheen in Deutschland. Im Gegensatz zu den Kirchen sind die Moscheen voll.

Schreiber sah ganze Gruppen von Jungs, die gemeinsam ihre Schule schwänzten, um den Imam zu hören. Das, was dort gepredigt wurde, erschien ihm, wenigstens zum Teil, problematisch. Es waren zum Beispiel Sätze wie „Du kannst nicht Muslim und Demokrat zugleich sein“, auch Warnungen, sich nicht auf Freundschaften mit Nichtmuslimen einzulassen, manchmal sogar offene Hetze gegen Juden, Armenier oder Jesiden.

Mit diesem Befund im Buch „Inside Islam“ war Schreiber beileibe nicht der erste, höchstens die erste Biokartoffel. Deutsche Autoren mit Migrationshintergrund haben Ähnliches berichtet.“

Was das mit dem Thema Antisemitismus bei Arabern und ungezügelter Migration aus dem arabischen Raum zu tun hat? Sehr viel.

Es mag gut sein und es mag eine symbolische Geste darstellen, das Brandenburger Tor in den Farben Israels anzustrahlen. Aber vielleicht sollte man dieses Anstrahlen in den Farben Israels besser beim Rathaus von Neukölln machen.

Krieg gegen Israel

„Ein sofortiger Stopp aller Zahlungen nach Gaza ist absolut erforderlich.

Mit dem Geld aus der EU und aus Deutschland wird keine humanitäre Hilfe geleistet, sondern de facto islamistische Terroristen unterstützt.

Unsere Solidarität darf nicht länger ein Floskel bleiben, sondern endlich mit Taten demonstriert werden. An einem Tag heuchelt man Betroffenheit und kollektive Trauer für einen Genozid, der nachträglich nicht mehr zu verhindern ist, am nächsten Tage macht man in konspirativer Weise Geschäfte mit dem iranischen Mullah-Regime, das Israel zu vernichten beabsichtigt.“ (Ali Ertan Toprak, Repräsentant der Kurdischen Gemeinschaft in Deutschland e. V., ehemliger Generalsekretär der Alevitischen Gemeinde Deutschland, ehemaliges Grünen-Mitglied, nun CDU)

Mein Reden schon lange: Deutschland finanziert keine humanitären Hilfen, sondern Terror. Und leider haben wir in Deutschland, mithin in Neukölln, in Duisburg-Marxloh und vielen anderen Orten eben genau solches arabisches Gesindel, das mit Terroristen paktiert, hier seit Jahrzehnten lebt (oft auf Kosten des Sozialstaates und wie die arabischen Clans teils hochkriminell) und auf Demos unbehelligt ruft „Juden ins Gas“. Auch aus diesem Grunde: Augen auf bei der Wahl derer, die hier nach Deutschland migrieren. Und wie Schulunterreicht in Assads Syrien und die Darstellung von Israelis aussehen, kann sich jeder selber ausrechnen.

70 Jahre Israel

Sie haben Steine, Brandsätze, Bomben, brennende Autoreifen, Attentäter, Antisemitismus. Israel hat die Zahal! Und das ist gut. Wer Grenzanlagen stürmt, wer Grenzen verletzt, muß mit den Konsequenzen leben. Aber der Hamas freilich geht es genau darum, solche Bilder zu produzieren. Eine Märtyrerindustrie, und im Krieg der Bilder vor allem: Kinder als menschliche Schutzschilde wenn nicht als Leichen zu gebrauchen und vor Bomben zu zwingen.

Besonders schlimm heute auf 3sat Kulturzeit eine Sendung zur Staatsgründung: Das Wort „israelfeindlich“ ist noch eine harmlose und freundliche Umschreibung, um nicht ein noch härteres Wort zu gebrauchen. Als ob da ein paar Redakteure ihre heimliche oder auch offene Freude gehabt hätten, zum Geburtstag, zur Staatsgründung kräftig in die Suppe zu spucken. Zum Jubiläum eines doch sehr besonderen Staates, der einiges auch mit der deutschen Geschichte zu tun hat, ist diese Sendung eine Peinlichkeit ersten Ranges und vor allem einseitig in der Berichterstattung. Palästinensische Terroristen und Gewalttäter an Grenzzäunen: Kein Thema. Brennende Autoreifen, brennende Lenkdrachen auf israelische Felder: kein Thema. Jahrelanger Terror der Hamas gegen Israel: Kein Thema. Daß bewußt von der Hamas Gewaltbilder produziert und instrumentalisiert werden: Kein Thema. Daß von der Hamas Gelder für Gaza zur Förderung von Infrastruktur und Wirtschaft stattdessen zur Aufrüstung und für Terror gegen Israel verwendet werden: Kein Thema. Daß Israel die einzige Demokratie in dieser Region ist: Kein Thema.

Allein die in den Medien immer wieder mal vorgetragene Rede vom sogenannten „palästinensischen Volk“ ist übrigens eine unheilvolle Ideologie, die klar Partei ergreift. Es gibt nämlich kein palästinensisches Volk, sondern dort lebende Araber, die teils zur Gründung Israels vertrieben wurden, teils von selbst gingen. Sofort nach der Gründung Israels überfielen die arabischen Nachbarn den neuen Staat. Insofern kann mich sich vielleicht – auch nach dem, was viele Juden in Europa erlebten – vorstellen, weshalb Israel gut gerüstet und auch unerbittlich sein muß. Übrigens: Was wäre eigentlich, wenn wir 73 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges immer noch Flüchtlingslager mit Menschen aus Ostpreußen hier hätten? Und wenn Nachkommen der zweiten und dritten Generation immer noch einen Flüchtlingsstatus besäßen? Man kann diese Situationen nicht unbedingt eins zu eins vergleichen und übertragen, aber es zeigt dieses Bild zumindest die Absurdität und wie für manche arabische Staaten und insbesondere den (persischen!) Iran, diese Araber nichts als eine politische Masse sind.

In der ZEIT vom 12.4.2018 gibt es unter dem Titel „Israel: Wie Herr Ruppin ein Land erbaute“ übrigens eine schöne Geschichte aus der Zeit vor der Staatsgründung:

„In Dutzenden neuen Kibbuzen nach dem Vorbild Deganias bringen Bauern die Saat aus. Bei Hulda ist der Wald mittlerweile so stattlich gewachsen, dass die arabischen Nachbarn Anstoß daran nehmen. Als Ruppin hinfährt, erzählen ihm die Juden eine Geschichte, die er sofort in sein Tagebuch schreibt: Neulich sei der britische Gouverneur in Hulda gewesen, und die Araber hätten sich über ihre jüdischen Nachbarn beschwert. Der Gouverneur fragte: ‚Wie lange seid ihr hier auf dem Boden?‘ – ‚Seit undenklichen Zeiten, wahrscheinlich seit tausend Jahren‘, antworteten die Araber- -‚Und wie lange sind die Juden hier?‘ – ‚Höchstens zehn Jahre.‘ – ‚Und warum habt ihr in tausend Jahren keinen einzigen Baum angepflanzt, die Juden aber in zehn Jahren einen ganzen Wald?'“

Die Solidaritätsadresse Bersarins und von Aisthesis an Israel kann Israel zwar egal sein und das Land wird sie nicht brauchen. Andererseits, um es im schönsten Jiddisch zu sagen: Man kann nie wissen nicht.

 

Einige Bemerkungen zu Israel, zum Iran und zum Grasstext

Zu einem Teil ist dieser kleine Text auch als Antwort an Hanneswurst geschrieben: Ich lasse die ästhetischen Kriterien in der Sicht auf den Grasstext einmal beiseite, obwohl dies sichtlich schwer fällt, denn warum nennt der Mann das, was er schreibt, Gedicht? Darauf wüßte ich gerne eine Antwort. Grass‘ Kokettieren mit den Figuren von Schweigen und Reden ist schlechterdings albern. Es gab genug Gelegenheiten, sich zu äußern. Und sollte Grass nicht stark genug im Diskurs des Politischen positioniert sein, um dem Vorwurf des Antisemitismus standhalten zu können? Ach, und dieses Hin- und Herschieben der Antisemitismusvorwürfe beider Seiten erscheint mir nur lächerlich und es geht mir zudem am Arsch vorbei. Vielleicht bin ich ein Antisemit oder ein Anti-Antisemit, aber dafür dann doch ein netter. Und ausgerechnet am Karfreitag schreibe ich einen solchen Text. Ob der Papst wohl die Juden in seinem Karfreitagsgebet in seine Fürbitte mit einschließen wird? Ach, der Mann am Kreuz. Dionysos gegen den Gekreuzigten fällt mir da mit Nietzsche ein, und ich denke daran, welche beiden Flaschen Rotwein ich heute Abend mir auftue. Tuet auf, damit euch aufgetan wird! Na, dann tue ich heute mal wieder den Korken auf(machen). Doch ich schweife in die Regionen des Weinbaus, dort wo ich im Grunde am liebsten verkehre.

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Zunächst einmal: Wie die hauptamtlichen Medien mit Günter Grass‘ inhaltlichen Auslassungen umgehen, das kennen wir im Grunde nur aus der DDR: es ist der eine Sound des ND, um es ein wenig überspitzt zu formulieren. Der Oberton ist ein Herfallen über Grass. Damit hat man nun eine Grass-Debatte, eine Mediendebatte, eine Antisemitismus-Debatte und keine, der es um die Politik im Nahen und Mittleren Osten geht. Darin steckt sicherlich zum großen Teil auch eine Strategie der Entschärfung.

Es wäre also zu sprechen über die Waffenexporte von BRD-Unternehmen, nicht nur nach Israel. Diese Unternehmen liefern an jeden. Sie würden, wenn sie dürften, der Logik der Verwertung folgend, auch den Teufel beliefern. (Und wer von Waffenexporten spricht, sollte insgesamt vom Kapitalismus und seiner Logik nicht schweigen.)

Es wäre zu sprechen vom Umgang Israels mit den Palästinensern. Ein Staat Palästina, der aber bloß einen Flickenteppich darstellt und von Gnaden der Israelischen Armee existiert, ist kein eigenständiger Staat. Wer Palästinenserinnen und Palästinenser andauernder Schikane unterzieht, braucht sich nicht zu wundern, wenn jene dagegen Protest anmelden oder sich wehren. Auf diese Weise, wie Israel seine Siedlungspolitik betreibt, wird sich die Spirale der Gewalt nicht lösen. Die Israelis wollen Sicherheit und erhalten durch die Politik des Staates Israel das Gegenteil.

Zudem: Staaten mit Konflikten stehen sich als Konkurrenten gegenüber, zumindest in der Logik dieses Systems, in dem in dieser Welt mit Konflikten umgegangen wird. Wenn es ein autonomes Palästina gibt, werden diese Konflikte sich verschärfen. Einer davon wird der um den Rohstoff Wasser sein.

„den Verursacher der erkennbaren Gefahr“, so dichtet es Grass, was bedeutet, es gäbe in dieser Region nur einen einzigen Verursacher. Dies zeugt von unglaublicher Naivität. Allerdings muß mit Gegenwehr rechnen, wer sagt: „Ich treibe den Staat Israel ins Meer!“ Diese Aussagen zum zukünftigen Status Israels sind kein bloßes Maulheldentum. Sie können zwar strategisch motiviert sein, um am Verhandlungstisch einen besseren Platz zu erhalten, ebenso mögen sie auch ernst gemeint sein. Zuweilen auch beides. Daß aus Absichtsbekundungen Taten folgen können, scheint mir angesichts der Betrachtungen in die Geschichte hinein nicht vollständig abwegig zu sein.

Ahmadinedschad ist alles andere als ein bloßer Maulheld. Der Iran ist eine Regionalmacht, alles andere als die verfolgte Unschuld und sie versucht, sich in der Region des Nahen und Mittleren Ostens strategisch zu positionieren. Eigentümlich ist es allerdings, wenn Länder, die Atomwaffen besitzen und nicht bereit sind, diese zu reduzieren oder (geordnet) abzubauen (wie immer das gehen mag), anderen Ländern den Besitz derselben vorhalten. Diese Anklage besitzt insofern einen schalen Beigeschmack. (Aus der Perspektive instrumenteller Machtpolitik ist sie freilich stringent, und sich darüber zu wundern, ohne Systemfragen zu stellen und Weisen des zweckrationalen Denkens in die Kritik zu nehmen, zeugt wiederum von Naivität.)

Wenn ausgerechnet Ahmadinedschad sich um Palästinenser sorgt, scheint mir das ausgesprochen verlogen, diese dienen ihm als Verhandlungsmasse und innerhalb des Raumes Israel/Palästina/Arabien als strategische Ressource. Und daß er in seinen Atomanlagen bloß ein wenig Stromerzeugung betreibt, halte ich für ebenso fragwürdig. Wieweit hier wer die Wahrheit sagt, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis.

(Daß Ahmadinedschad ein Folterknecht ist, steht dabei noch auf einem ganz anderen Blatt. Das Problem des Konfliktes Israel/Iran, Israel/Palästina: es hängt eine Vielzahl an politischen Konstellationen daran. Dies macht die Lage sehr unübersichtlich und einfache Antworten sehr schwierig. Ich gestehe, daß ich keine richtige weiß.)

Eine Kritik am Staat Israel sollte mit einer gewissen Vorsicht zu erfolgen haben, dies sei vorausgesetzt und diesen Aspekt betont auch Grass. Es bedeutet diese Vorsicht freilich nicht, daß der Staat Israel bzw. dessen Politik nicht kritisiert werden dürfe, auch dies sieht Grass richtig. (Ob es dazu aber dieser eigenwilligen Prosa bedurft hat?) Die Frage ist allerdings, in welcher Weise die Kritk da vorgeht. Ist Israel ein Kriegstreiber? Hier mit einem einfachen Ja oder Nein zu antworten, scheint mir zu einfach und verkennt die komplizierte Lage, in der Israel sich befindet. Zudem muß ich bekennen, daß ich mich mit der geopolitischen und strategischen Lage, mit den politischen Aspekten in dieser Region zu wenig auskenne, um adäquat urteilen zu können. Kritiker und Affirmierer sitzen allesamt weit weg im gemütlichen Deutschland.

Richtig ist es, ebenfalls Grass‘ inhaltliche Ausführungen zu betrachten und nicht nur auf den ästhetischen Aspekt zu schauen. Teils sind diese Ausführungen dürftig. Aber immerhin, das mag richtig sein: er legt einen Finger auf eine Wunde. Die Weise, in der er das betrieb, mißlang jedoch ums ganze. Und da er seinen Text nun einmal „Gedicht“ nannte (er hätte diesen Text ebenso anders bezeichnen können), habe ich ihn zunächst als solches wahr- und in die Kritik genommen. Dies – wie gesagt – entbindet nicht von einer Kritik an Israel, an den USA, an der BRD, am Iran, an einige anderen Regional- und Subregionalmächten. Und es zeigt sich auch hier: Einzig der kritische Weg bleibt offen.

So, und nun hoffe ich, über die paar freien Tage mich nicht damit zu beschäftigen, auf Antisemitismus- und Anti-Antisemitismus-Vorwürfe eingehen zu müssen. Im Grunde habe ich hier ein paar tentative Gedanken ausgeführt. Diesseits des ästhetischen Diskurses.

Günter Grass. Noch n’Gedicht? Oh, bitte nicht!

Was wird das hier, Herr Grass?: Der Musikantenstadl der Dichtung, die Ergüsse des ästhetischen Minderleisters, die Kapitulation vor der Form? Wer einen Text zu Israel schreiben möchte, wer Israel kritisieren will, der mag das tun. Aber er sollte es dann nicht Gedicht nennen, wenn es sich um keines handelt. Grass ist, wie Böll, Andersch, später dann Walser ein Schriftsteller Nachkriegsdeutschlands – manchmal (aber nicht immer) gilt jener Satz: No Country for Old Men. Die „Blechtrommel“ ist gut, aber vieles glänzt durch ästhetische Belanglosigkeit. Die langweiligste Literatur der Welt wurde in Deutschland nach dem Kriege verfaßt, sieht man von wenigen Ausnahmen wie Arno Schmidt einmal ab.

Und nun kommt Günter Grass zur Israeldebatte. Er nennt den Text „Gedicht“. Seine politischen Statements fielen mir deshalb auf, weil sie teils undifferenziert sind – dicht bei der Lichterkettenbetroffenheit gebaut. Gut gemeint, ist aber häufig das Gegenteil von gut gemacht. Wenn Schriftsteller politisch Stellung nehmen, sich engagieren, so geht das nicht immer so aus, wie man es sich zuweilen wünscht. Es entsteht oft ein hoher, ein hohler, ein phrasenhafter Ton. Ich gebe diesen Text von Grass im ganzen wieder. Wer es durchhält, das zu lesen, ist gut konstituiert. Ich stelle das hier hinein auch aus satirischen Gründen. Es ist im Grunde zum Lachen, wenn es nicht so traurig und bescheuert wäre. Aber trotz alledem: bitte wenigstens bis nach unten scrollen, weil ich da noch zwei Zeilen schreibe.
Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind.

Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,
der das von einem Maulhelden unterjochte
und zum organisierten Jubel gelenkte
iranische Volk auslöschen könnte,
weil in dessen Machtbereich der Bau
einer Atombombe vermutet wird.

Doch warum untersage ich mir,
jenes andere Land beim Namen zu nennen,
in dem seit Jahren – wenn auch geheimgehalten –
ein wachsend nukleares Potential verfügbar
aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung
zugänglich ist?

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er missachtet wird;
das Verdikt ‚Antisemitismus‘ ist geläufig.

Jetzt aber, weil aus meinem Land,
das von ureigenen Verbrechen,
die ohne Vergleich sind,
Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird,
wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch
mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert,
ein weiteres U-Boot nach Israel
geliefert werden soll, dessen Spezialität
darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe
dorthin lenken zu können, wo die Existenz
einer einzigen Atombombe unbewiesen ist,
doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will,
sage ich, was gesagt werden muss.

Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten.

Warum sage ich jetzt erst,
gealtert und mit letzter Tinte:
Die Atommacht Israel gefährdet
den ohnehin brüchigen Weltfrieden?
Weil gesagt werden muss,
was schon morgen zu spät sein könnte;
auch weil wir – als Deutsche belastet genug –
Zulieferer eines Verbrechens werden könnten,
das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld
durch keine der üblichen Ausreden
zu tilgen wäre.

Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
weil ich der Heuchelei des Westens
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
den Verursacher der erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
gleichfalls darauf bestehen,
dass eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.

Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,
mehr noch, allen Menschen, die in dieser
vom Wahn okkupierten Region
dicht bei dicht verfeindet leben
und letztlich auch uns zu helfen.

(Quelle: Süddeutsche Zeitung)

So etwas gehört mit zehn Jahren Besuch und Lernen an einer Schreibschule oder mit einem Kursus Kreatives Schreiben bestraft. Solche Texte zu lesen, erzeugt Grausen. Es ist ein dummer, totgebrauchter Begriff, aber hier trifft er: Fremdschämen.

Oh, wenn Du geschwiegen hättest: Wir hielten Dich zwar auch dann nicht für Weise, aber es täte wenigstens nicht so derart im Kopfe weh. Dieser Text ist die Kapitulation vor der Form, zeugt vom Mangel an Bewußtsein für dieselbe. Was kommt als nächstes? Eine Hommage an Wolfgang Borcherts Gedicht „Sagt nein“? Die freie Form zu benutzen, bedeutet nicht, sogleich jeden Einfall herunterzuschreiben, der gerade in den Sinn kommt.

Zugegeben: das politische Gedicht ist ein schwierig zu bewältigendes Gedicht. Das heißt aber nicht, es sei deshalb unmöglich, ein solches zu komponieren. Bereits durch ein winziges Verschweigen hindurch, durch die kleine Verschiebung läßt sich im Ausdruck und auch über die Form mehr vermitteln und in die Darstellung bringen als mit jenem Grassschen Holzhammer.

Allerdings ist der Vorwurf, das „Gedicht“ sei antisemitisch, genauso idiotisch wie das „Gedicht“ selbst. Der Text ist nicht antisemitisch, sondern schlecht gemacht. Manchmal ist schweigen besser als fabulieren.