Sie haben Steine, Brandsätze, Bomben, brennende Autoreifen, Attentäter, Antisemitismus. Israel hat die Zahal! Und das ist gut. Wer Grenzanlagen stürmt, wer Grenzen verletzt, muß mit den Konsequenzen leben. Aber der Hamas freilich geht es genau darum, solche Bilder zu produzieren. Eine Märtyrerindustrie, und im Krieg der Bilder vor allem: Kinder als menschliche Schutzschilde wenn nicht als Leichen zu gebrauchen und vor Bomben zu zwingen.
Besonders schlimm heute auf 3sat Kulturzeit eine Sendung zur Staatsgründung: Das Wort „israelfeindlich“ ist noch eine harmlose und freundliche Umschreibung, um nicht ein noch härteres Wort zu gebrauchen. Als ob da ein paar Redakteure ihre heimliche oder auch offene Freude gehabt hätten, zum Geburtstag, zur Staatsgründung kräftig in die Suppe zu spucken. Zum Jubiläum eines doch sehr besonderen Staates, der einiges auch mit der deutschen Geschichte zu tun hat, ist diese Sendung eine Peinlichkeit ersten Ranges und vor allem einseitig in der Berichterstattung. Palästinensische Terroristen und Gewalttäter an Grenzzäunen: Kein Thema. Brennende Autoreifen, brennende Lenkdrachen auf israelische Felder: kein Thema. Jahrelanger Terror der Hamas gegen Israel: Kein Thema. Daß bewußt von der Hamas Gewaltbilder produziert und instrumentalisiert werden: Kein Thema. Daß von der Hamas Gelder für Gaza zur Förderung von Infrastruktur und Wirtschaft stattdessen zur Aufrüstung und für Terror gegen Israel verwendet werden: Kein Thema. Daß Israel die einzige Demokratie in dieser Region ist: Kein Thema.
Allein die in den Medien immer wieder mal vorgetragene Rede vom sogenannten „palästinensischen Volk“ ist übrigens eine unheilvolle Ideologie, die klar Partei ergreift. Es gibt nämlich kein palästinensisches Volk, sondern dort lebende Araber, die teils zur Gründung Israels vertrieben wurden, teils von selbst gingen. Sofort nach der Gründung Israels überfielen die arabischen Nachbarn den neuen Staat. Insofern kann mich sich vielleicht – auch nach dem, was viele Juden in Europa erlebten – vorstellen, weshalb Israel gut gerüstet und auch unerbittlich sein muß. Übrigens: Was wäre eigentlich, wenn wir 73 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges immer noch Flüchtlingslager mit Menschen aus Ostpreußen hier hätten? Und wenn Nachkommen der zweiten und dritten Generation immer noch einen Flüchtlingsstatus besäßen? Man kann diese Situationen nicht unbedingt eins zu eins vergleichen und übertragen, aber es zeigt dieses Bild zumindest die Absurdität und wie für manche arabische Staaten und insbesondere den (persischen!) Iran, diese Araber nichts als eine politische Masse sind.
In der ZEIT vom 12.4.2018 gibt es unter dem Titel „Israel: Wie Herr Ruppin ein Land erbaute“ übrigens eine schöne Geschichte aus der Zeit vor der Staatsgründung:
„In Dutzenden neuen Kibbuzen nach dem Vorbild Deganias bringen Bauern die Saat aus. Bei Hulda ist der Wald mittlerweile so stattlich gewachsen, dass die arabischen Nachbarn Anstoß daran nehmen. Als Ruppin hinfährt, erzählen ihm die Juden eine Geschichte, die er sofort in sein Tagebuch schreibt: Neulich sei der britische Gouverneur in Hulda gewesen, und die Araber hätten sich über ihre jüdischen Nachbarn beschwert. Der Gouverneur fragte: ‚Wie lange seid ihr hier auf dem Boden?‘ – ‚Seit undenklichen Zeiten, wahrscheinlich seit tausend Jahren‘, antworteten die Araber- -‚Und wie lange sind die Juden hier?‘ – ‚Höchstens zehn Jahre.‘ – ‚Und warum habt ihr in tausend Jahren keinen einzigen Baum angepflanzt, die Juden aber in zehn Jahren einen ganzen Wald?'“
Die Solidaritätsadresse Bersarins und von Aisthesis an Israel kann Israel zwar egal sein und das Land wird sie nicht brauchen. Andererseits, um es im schönsten Jiddisch zu sagen: Man kann nie wissen nicht.