Zum Tode von Claude Lévi-Strauss

Virtuelle Fundstücke (7)

Und noch eine Frage an die Stillmütter

Hat jemand Erfahrungen mit Stillpads aus Silikon?

Frollein Ährenwort’s Blog

Ich wollte eigentlich zwei Sätze zum Tode von Claude Lévi-Strauss schreiben, der ja immerhin den Poststrukturalismus, insbesondere Foucault und Derrida, beeinflußte und der einer der letzten verbleibenden Großen des strukturalistischen Denkens war.

Aber das hier oben ist einfach das beste und nicht zu übertreffen: bei „Wordpress“ in der Rubrik „Angesagtester Beitrag“. Nein, ich kann nichts mehr zu Claude Lévi-Strauss‘ Tod schreiben, weil ich aus dem Lachen nicht mehr herauskommen. Ich habe mir erst einmal eine Flasche Bier geöffnet. Man macht sich eigentlich nicht über andere Blogs lustig, und ich möchte nicht der Stefan Raab der Blogwelt werden, obwohl eine Dokumentation des chronischen Schwachsinns für unsere Nachkommen durchaus seinen Reiz besitzt.

Und im Grunde sogar scheint mir dieses virtuelle Fundstück, wenn ich recht darüber nachdenke, als vollkommen angemessener Ausdruck zum Tode von Lévi-Strauss. Fast wie eine Geste, ein Bild. So etwas ist Ethnologie pur und rein. Man kann da gar nichts mehr sagen und schreiben. Wir haben heute also die Eingeborenen des Internet beobachtet und waren im tiefen Dschungel der virtuellen Welt.

(„Ich verabscheue Reisen und Forschungsreisende“, so beginnen „Traurige Tropen“.)

Sollten es also Frauen geben, die mit Silikonpads ihre Erfahrungen haben oder diese mit mir austauschen wollen, so können sich diese auch gerne bei mir melden. Die Sowjetische Kommandantur Karlshorst gründet ab heute eine Stil(l)gruppe. Nach dem gemeinsamen Stillen und dem Vorzeigen veritabler Brüste üben wir zusammen mit Karl Heinz Bohrer das stilvolle Schreiben von Polemiken gegen Frankfurter Professoren. Danach gehen wir zum lustigen Teil über.

Mein Gott, so fröhlich können Todestage sein.

Jack Wolfskin – Tatzenklau

Heute ziehen wir einmal nicht ins Feld der Ehre oder in den Frühtau zu Berge mit Marschgepäck, sondern machen ein dem Wetter angemessenes gemütliches Samstags-In-door-sitting und lesen dabei die Empfehlung des Tages: Zeigt her Eure Pfoten:

Tatze1

Tatze2

Abb 1: Serielle Monotonie, Fragment.
Oder: Man muß in den Fragen des geistigen Eigentums nicht so pingelig sein.
Kompositionscopyright: Bersarin 2009

Die Tatze: Sozusagen zum In-door-slapping auf den Hinterkopf zu gebrauchen, um bei Nieten in Outdoor-Nadelstreifen die Denktätigkeit anzuregen. [Seinerzeit empfahl die Springerpresse ja auch einmal, mit dem Polizeiknüppel das Gehirn von Studenten zurechtzurücken, so meine ich mich zu erinnern, in jener seligen Zeit als die Polizeiwagen noch dunkelgrün, die Haare zumeist lang und die Frauen noch nicht so schlimm rasiert waren wie heute. Sartre hingegen, so entnehme ich der Biographie von Lévy, empfand in den 40ern die Beine einer seiner Frauen allerdings als zu stachelig. Doch ich schweife hier, sozusagen durch den Sartreschen Duktus genötigt, ein wenig vom Eigentlichen ab. Zurück also vom rasierten Bären zur Situation:]

Genaueres zu der Posse um die Tatzeist hier nachzulesen sowie auf dem immer wieder empfehlenswerten Blog „Exportabel“, der mich zu diesem Text anregte. (Eine Freundin erzählte es mir bereits letzte Woche am Telefon.)

PS und zur Abbildungsunterschrift: Wer hat‘s gesagt?

PPS: Für die Freunde der Bären und nicht nur die auch dieser Blog.

Kulturindustrie

Virtuelle Fundstücke (5)

Manchmal, ganz selten erwischt man den Glücksfall, daß ein Text zugleich sein eigener Kommentar ist. Hier ist so etwas (nein, der Text ist nicht der „Titanic“ entnommen):

„Ihr Buch ‚Feuchtgebiete‘ war ein sensationeller Erfolg. Doch Charlotte Roche stand während des Rummels um ihren Bestseller nahe am Nervenzusammenbruch. (…)

‚Das Buch ist zu einem Monster geworden. Man ist zu viel in den Köpfen der Leute.‘ Nun könne sie nicht mehr, und es gebe eine Erschöpfung. ‚Ich war eine verbale Sau, aber ich bin es nicht mehr. Das ist vorbei. Ich kann einfach nicht mehr.‘ Roche: ‚Es ist ja nicht leicht auszuhalten, dass jeder denkt, die wäscht sich nicht, die ist tierisch behaart, und ganz sicher hat sie Hämorrhoiden.‘

(…)

Auf die Frage ob bei ‚3 nach 9‘ bisher das Risiko bestand, dass das Publikum einschläft, antwortet Roche: ‚Ja, manchmal, klar. Das liegt aber auch an dieser sehr, sehr schweren Ernsthaftigkeit. Ich bin dafür, dass ein Gast lieber lügt, damit es unterhaltsam wird, als eine langweilige Wahrheit zu erzählen.‘

(…)

Heidi Klum hingegen hält sie für die beste deutsche Unterhaltungskünstlerin: ‚Ich schaue die Sendung immer, und ich bin immer auf Heidis Seite und verteidige sie. Das gibt jedes Mal Krach in der Familie. Die anderen haben immer Mitleid mit den Models, weil die so jung sind, oft weinen und so weit weg sind von zu Hause. Aber wer so schwach ist, darf eben nicht Model werden wollen.‘“

Aus: Spiegel Online, in der Rubrik Kultur [sic!]

Adorno über populäre Musik

Virtuelle Fundstücke (4)

 Hier möchte ich dem werten Leser und der Leserin einen interessanter Textbeitrag von Adorno zum Pop, genauer gesagt zum politischen Lied liefern. (Auch für momorulez, dem ich damit für seinen Blog Metalust danken möchte, und gewissermaßen auch als Antwort in Tonspur.)

 Ja, Adorno meint in diesem Bild/Ton-Dokument erst einmal die politische Protestkultur jener 60er Jahre, und er ist in den Dingen der heutigen populären Kultur sicher nicht mehr so bewandert, weil er seit nun bald 40 Jahren leider tot ist. (Lebte er noch, so wäre er gewiß auch nicht kenntnisreicher und aufgeschlossener für diese Musik.)

Dennoch läßt sich an dem Grundtenor seiner Kritik, nämlich dem Warencharakter, dem jedes Stück der populären Kultur (aber auch der autonomen Kunst, so muß man hinzufügen) ausgesetzt ist, nicht vorbeikommen. Und auch das Herauspresssen des Konsums und des Momentes von Erbauung noch aus dem Entsetzlichen ist kaum von der Hand zu weisen.

Klar, man kann sagen: Na und, mir doch egal. Ich mach‘s subversiv-affirmativ und unterlaufe mittels Ironie die Komplexität der Waren. Durch solches Denken und Verhalten könne sich jedoch einige unheilvolle Verstrickungen ergeben.

Hierzu möchte ich den großartigen Satz von Hartmut auf „Kritik und Kunst“ zitieren, der es derart gut sagt, daß es besser und klarer nicht zu formulieren ist:

„Was ich meiner Generation, von Florian Illies bis Charlotte Roche, nun vorwerfe, ist dies: Dass sie das verbale Bedienen eben jenes Grundrauschens nicht mehr kritisieren, sondern lustvoll vollziehen und uns auch noch als zeitgemäßes, urbanes Lebensgefühl verkaufen wollen. Sie sind der Provo-Clown, der Spaßwichtel der happy few, während in den Hinterzimmern die Geschäfte abgewickelt und Entlassungen ausgesprochen werden. Und ich habe den gut begründeten Eindruck, dass sie das – mal dumpf, mal lichter – im Grunde auch ganz gut wissen.“

 Man sollte sich deshalb nicht zu sehr täuschen: die Integrationsmechanismen auch des subkulturellen Systems sind gewaltig. („Prunk mit Punk beim Kaufhof“, so lautete eine Anzeige der gleichnamigen Kaufhalle in den 80er Jahren.) Es sind die subversiven Dinge in der populären Kultur (auch) systemstabilisierende Mechanismen. Sie haben Entlastungsfunktion, so wie die Philosophen Gehlen oder Marquard der Kunst als Leistung die Reduktion von Komplexität andichten möchten, Kunst leistet Welterschließung, -orientierung und -erklärung, damit es im komplexen Alltag besser geht. Abends Oper, morgens managen und malochen.

 Andererseits muß man sehen, daß Adorno die befreienden Momente, die im Bereich einer Populär-Kultur durchaus vorhanden waren und sind, nur unzureichend gesehen hat. Auch sollte man sich vor den pauschalen Verdammungen des Pop in acht nehmen, um nicht zum Kehlmann der Philosophie zu werden. Ich bin aber andererseits kein guter Kenner der Materie Pop, um hier allzu gewichtige Aussagen zu machen.

 Nun also Adorno, wie ich ihn in Gestus und Stimme immer geliebt habe:

(Und am Wochenende gibt es dann den 2. Teil zur Themenkomplex der Postmoderne)

Porsche nun unter dem Dach von VW

Virtuelle Fundstücke (3)

Wendelin Wiedeking ist im Kampf der Familien und der Unternehmen, im Malstrom der Strukturen entmachtet, zerrieben, verweht, ja, mit diesem Hauch von Tragik, untergegangen, und mit ihm eine Zeit, und er geht mit 50 oder waren es 10 oder 30 oder 40? Millionen EUR Abfindung. Aber die Hälfte davon will er für gute Zwecke spenden. Da hat Wiedeking also Peter Sloterdijk gelesen.

Warum ich überhaupt darüber schreibe, fragen jetzt werte Leser? Dies sei doch ein Blog für Ästhetik und Philosophie.

Ja, genau deshalb: Weil es in den 70er Jahren den wunderbaren (VW-)Porsche 914 gab:

 

porsche_914

 VW_Porsche_2

Ein Mittel-Motor von VW, hinter den Sitzen angebracht, ein gesundes Röhren beim Fahren. Das Auto wurde von 1969 bis 1976 produziert und war in dieser Zeit und auch noch in den 80ern auf den Straßen zu sehen. Heute ist dieses Vehikel selten geworden. Wer diesen Takt, diesen Sound des Motors beim Fahren einmal gehört hat, vergißt ihn nicht. Niemals mehr. (Das ist fast so wie beim VW-Käfer als Kindererinnerung all derer, die in dieser Zeit aufwachsen durften. Wenn man bei 120 km/h auf der Autobahn, hinten sitzend nach vorne über diese Stoffsitze ohne Nackenstütze zu den Eltern geschrien hat, ohne daß diese ein Wort nur verstanden, weil der Motor alles überdröhnte.)

Weil dieses Auto vom Ästhetischen her in die Augen sticht, möchte ich, einfach mal für nur so, an diesen schönen, kaum noch im Straßenbild wahrzunehmenden Wagen erinnern. Es gibt immer mal wieder schöne Dinge und schönes Design auf der Welt.

Nachtrag vom 25.7.2009: Diese Photographien sind nicht von mir gefertigt, sondern dem Internet entnommen. Da ich das Urheberrecht an Eigentum bei Wort und Bild für sehr wichtig erachte, so seien hier die Quellen genannt:

Bild 1: http://www.autowerkstatt-87.de/html/pkw/g_bild126.htm

Bild 2: http://www.autobild.de/mmg/mm_bildergalerie_718282.html

Diese letzte Quelle ist für den einen oder die andere womöglich politisch eher unkorrekt. Da Recht aber zuvorderst auf formalem und dann erst auf inhaltlichem Wege funktioniert, nenne ich die Quelle trotzdem, schicke aber gerne auf Wunsch ein „Fuck them all“ hinterher. Ich hoffe, der Pflicht damit genüge getan zu haben. Es folgt die Kür.

Virtuelle Fundstücke (2)

Oder: eine kleine Kulturgeschichte
der Deutsch-Italienischen Freundschaft

Liebe Italiener, die Ihr Berlusconi für einen prima Kerl haltet, der doch eigentlich ganz gemütlich ist

(Ihr anderen, die Ihr diesen verdorbenen Greis verabscheut, hört jetzt besser einmal weg, damit Ihr nicht zu traurig werdet),

 schon einmal in unserer langen gemeinsamen Geschichte seid Ihr uns um etwas mehr als 10 Jahre vorausgegangen. Gar nicht mal so unwillig sind wir Euch dann, was die politische Ausrichtung betraf, etwa zehn Jahre später gefolgt. Bei unseren Unternehmungen und Ausflügen durch Europa ward Ihr uns dann allerdings eher ein Klotz am Bein, als daß Ihr Euch als nützlich erwiesen habt. Schwamm drüber. Wir haben militärisch eigentlich eh nicht mit Euch gerechnet. Da ist es mit Euch wie heute noch, wenn Ihr Fußball spielt: ein paar Mal nach vorne gehen, aggressiv reinruppen, hinterher unschuldig dreinschauen, ansonsten aber lahmarschig-langweilig in der Defensive mauern. Einmal hat Euch ein Franzose per Kopfstoß gezeigt, was er von Euch hält.

Dann haben wir auf verschlungenen Wegen zur Demokratie gefunden. Ihr irgendwie auch, wenngleich nicht so gut und so eifrig wie wir. Immerhin hattet ihr die größte KP Europas sowie Don Camillo und Peppone. Wir sind uns dann auch wieder näher gekommen. Ihr, indem Ihr bei uns Restaurants aufmachtet und im schönen Deutschland als Gäste gearbeitet habt, was nett von Euch war. Manche von uns haben Euch Katzelmacher genannt. Das war sicherlich nicht nett von uns, und jetzt seid ihr vielleicht immer noch böse, aber wir haben das gar nicht so gemeint, so wie wir eigentlich nie etwas so meinen, wie wir es dann tun oder sagen.

Auch wir sind Euch nähergekommen und haben in kleinen oder großen Autos, manchmal mit einem Campingwagen hintendran, Fahrten zum Gardasee oder sogar weiter unternommen und verbrachten manchen Urlaub in Rimini, wo wir uns an den Stränden die Plätze mit Handtüchern auf den Liegen sicherten. Dies mochtet Ihr eher nicht so gerne, doch dafür gab es für Euch die gute D-Mark, die wir gegen Eure luschig geführte Währung Lira eintauschen mußten. Aber immerhin: wir fühlten uns, was die Zahlenwerte betraf, mit Eurem Geld als Millionäre. Das hat uns gutgetan. Und ich, immerhin, bin in Rom in sehr sehr jungen Jahren und sehr sehr betrunken, als ich noch sehr Politisch war, zusammen mit einer sehr schönen Frau, in die ich sehr verliebt war und die mich anstiftete, über sehr teure Autos gestiegen. (Wer schafft in einem Satz mehr „sehrs“,die passend und wohlklingend sitzen?)

Im geeinigten Europa taten wir viel für Euch, liebe Italiener. Auch haben wir für Euch die Geschichte von den zwei kleinen Italienern, die von Napoli träumten und ihre Heimat sowie Tina und Marina vermißten, gedichtet. Dafür habt im Gegenzug Ihr wiederum uns Bud Spencer (kandidierte seinerzeit für Berlusconi) und Adriano Celentano mitsamt Azzuro mitgebracht (Celentano ist wenigstens ein entschiedener Kritiker Berlusconis und protestiert laut). Auch haben wir so manches leckere Gericht durch Euch kennengelernt. Das Dosenravioli von Maggi hätte ich ohne Euch wohl niemals gegessen. Und ich wäre kaum auf die Idee gekommen, daß man in einem römischen Restaurant für das Eindecken des Tisches von Lire umgerechnet eine Mark bezahlt. Dafür aber gab es in solchen versteckten römischen Restaurant dann auch tatsächlich das beste Essen, wunderbare Weine und feine Grappas, so daß die damals sehr junge Frau und ich aus dem Restaurant wankten (und eben über besagte Autos gestiegen sind, weil sie nun einmal im Wege standen). Dies hat die Ravioli von Maggi und die eine D-Mark- Eindeckgebühr mehr als wettgemacht. Ja, ich gebe es zu: den Aufenthalt 1983 in Rom habe ich genossen. Nun aber müssen wir dies da sehen:

faschistische-uniform

 

 GNI

 

Erinnert Euch das nicht an etwas? Nein? Ihr meint also, dies seien ja nur schicke Uniformen für eine private Bürgerwehr, ähnlich vielleicht, wie sie die schwarzen Sheriffs in München damals trugen; es handele sich doch nur um die „Gruppen unbewaffneter Bürger“, die auf privatinitiativer Basis für die Sicherheit in den Städten sorgten und Gammler, Punks, Roma, Flüchtlinge, Bettler in die notwendigen Schranken wiesen. Das sei alles ganz harmlos, nur ein wenig Eigeninitiative an dem Ort, wo der Staat nicht mehr weiter weiß. Da stecke nichts Böses dahinter. Na, wenn Ihr meint.

Ich weiß nicht, ob dieses Bild echt oder nur (als Satire) einem eigenwilligen Humor geschuldet ist, den ich sogar teile. Wenn aber Ersteres der Fall ist, so müssen wir Euch massiv drohen. Nein, erstmal noch nicht militärisch, obwohl wir da nicht viel zu befürchten hätten, weil Eure Panzer nur mit einem Vorwärts-, aber dafür mit vier Rückwärtsgängen ausgestattet sind, bei Euren Flugzeugen und Schiffen wird es sich nicht anders verhalten, um hier einen alten Kalauer wiederzubeleben.

Ja, wir müssen uns um Euch kümmern, liebe Italiener, denn Berlusconi & Co KG scheint Euch ja irgendwie am Arsch vorbeizugehen. Dabei habt Ihr doch eigentlich Geschmack, und in Kleidungsfragen seid Ihr mehr als stilsicher, einiges an Kunst nennt Ihr Euer eigen, Euer Design, Eure Rennautos, Eure Anzüge und Schuhe sind berühmt. Kaum würde man Euch mit Sandalen und Barfuß – oder in weißen Socken gar – durch die Stadt laufen sehen. Das ist auch gut so. Aber weitermachen wie bisher solltet Ihr lieber nicht.

Denn wartet mal ab, was wir uns alles für spaßige Dinge bei unserem nächsten Italienurlaub in der Toscana oder in Rom ausgedacht haben. Und was die Uniformen betrifft: da haben wir definitiv das bessere Design und laufen nicht mit so phantasiemäßigen Gaddafi-Uniformen herum, die eher Lachen als Schrecken und Furcht erzeugen. Vielleicht führen wir sie Euch ja mal vor, wenn in vier Jahren im September 2013 die erste rot-rot-grüne Regierung einen Italieneinsatz beschließt. Dann bis bald liebe Italiener.

 Das Bild verdanke ich dem Blog „als-ob-leben“. Darauf gestoßen bin ich beim Lesen im Blog „Kritik und Kunst“. Auf „als-ob-leben“ findet sich auch ein entsprechender lesenswerter Artikel mit Hintergrundinformation hinsichtlich der Zustände in Italien sowie interessante Links zu Zeitungsartikeln.

Das zweite Bild kommt von

http://blog.libero.it/Nuovaresistenza/7325279.html

Und das hier möchte ich als letztes virtuelles Fundstück nicht aussparen, liebe Italiener: Kommt da irgend etwas hoch? Nein? Nicht einmal die Kotze vom letzten oder vorletzten Grappa?: Schade.

 

Berlusconi

Virtuelle Fundstücke (1)

Ein Stoff-Sticker zum Bestellen (wer mag, kann auch ein T-Shirt damit haben):

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http://www.cottoncontrol.com/browse/Oliver-Polak-I-Love-Jews/de,0,718,1958,0.html?antiID=97140debb33365ba6c1b0477f24b354f

Ich glaube, dies kann man gar nicht weiter kommentieren, und hierzu fällt einem erst einmal rein gar nichts ein. Vielleicht hat Maxim Biller hier einen Spaß gemacht, dachte ich zunächst, oder Max Goldt, „ungeduscht, geduzt und ausgebuht“, eine seiner Grotesken hingezaubert. Doch nichts dergleichen.

Vielleicht kommt irgendwann in Deutschland ja irgendjemand auf die Idee, einen Streichelzoo mit ausgestellten Juden aufzumachen: Hier ein Rabbiner, dort der Nachbau von Mea Shearim, da einige der wenigen überlebenden Haredim zum Lockenzupfen.

Diese Dinge zeigen allerdings auf bedrückende Weise, wie fern ein natürlicher Umgang zwischen Deutschen und Juden immer noch ist. Solche Sticker sind auf dem Niveau von „Ich bremse auch für Tiere“. Wieder einmal zeigt sich hier, wie das gut Gemeinte das Gegenteil vom gut Gemachten sein kann.

Das einzige, was mich jetzt noch besänftigt, ist, daß man auf dieser Homepage auch Ramones-T-Shirts kaufen kann. Aber eigentlich beruhigt auch das nicht wirklich, sondern demonstriert nur die Kette eines unendlichen Verwertungszusammenhangs. Wie hieß doch gleich einer jener unvergessenen Hits der Ramones: „Blitzkrieg Bop“. Irgendwie passend, diese Korrespondenz.