In diesem Falle handelt es sich um die Ware Kunst und wie unter dem Bann des Subjekts das Subjektive sich objektiviert und zum Ding gerät, was als Vorgang nicht nur das Kunstwerk, sondern wiederum die Regungen jenes Subjekts affiziert:
„Als tabula rasa subjektiver Projektionen jedoch wird das Kunstwerk entqualifiziert. Die Pole seiner Entkunstung sind, daß es sowohl zum Ding unter Dingen wird wie zum Vehikel der Psychologie des Betrachters. Was die verdinglichten Kunstwerke nicht mehr sagen, ersetzt der Betrachter durch das standardisierte Echo seiner selbst, das er aus ihnen vernimmt. Diesen Mechanismus setzt die Kulturindustrie in Gang und exploitiert ihn. Sie läßt eben das als den Menschen Nahes, ihnen Gehörendes erscheinen, was ihnen entfremdet ward und worüber in der Rückerstattung heteronom verfügt wird.“ (Th. W. Adorno, Ästhetische Theorie)
Hinweisen möchte ich zudem auf den vor wenigen Tagen im Suhrkamp Verlag erschienenen Briefwechsel zwischen Adorno und Gershom Scholem: „Der liebe Gott wohnt im Detail“. Briefwechsel 1939–1969. Dazu gibt es eine anregende Besprechung von Jürgen Habermas in der Zeit dieser Woche. Die gemeinsame Achse beider ist zunächst Walter Benjamin, der von Paris aus 1938 ein Treffen zwischen Scholem und Adorno in New York vermittelt. Dialektisches Denken jenseits des Vulgärmaterialismus samt philosophischer Verteidigung einer Metaphysik im Augenblick ihres Sturzes trifft auf ein theologisches Denken, das sich an den Strömungen jüdischer Mystik und an den Texten des Judentums orientiert. Beiden gemeinsam ist ihr Bezug auf den Korpus der Benjaminschen Philosophie, den sei gemeinsam herausgeben werden.