Eisenhüttenstadt (Interieur)

20 Jahre keine DDR (6)

Die Sowjetische Kommandantur Karlshorst grüßt sozialistisch und freundlich aus der Ferne die Neuköllner / sukulenten Botschaften und verweist auf den Beitrag dort, wo es sehr schöne Interieur-Photographien von Etienne Clément gibt. (Und auf einen coolen Beitrag der Botschaften exterieurer Berliner Natur sei gleich mit verwiesen: gutted (extérieur)

Außerdem gibt es dort beim Text über die Photographien auch eine ausgefallene, unerwartete, unbekannte Erklärung des Begriffes Interieur zu finden, die Walter Benjamin sicherlich sehr gefreut hätte.

Und so möchte ich mich hier mit diesen Interieurs zugleich an Walter Benjamin erinnern, an sein Passagenwerk, an die wunderbaren Texte zu Baudelaire und Paris, an die Tragödien, Wahlverwandtschaften, die Kunstkritik, die Reproduktion, an die Frage der Gewalt, die Berliner Kindheit, an das bucklicht Männlein, die Melancholie, die wolkigen Stellen, an den Flaneur, die Magie der Sprache, die Rettung des unrettbar Verlorenen, an all die Verluste, das Mesianische und sicherlich auch an das eine oder das andere Pfeifchen. Ceci n‘est pas une pipe. Womit wir schon wieder woanders, bei einem anderen wären.

Sodann: Allzeit bereit, immer breit:

09_07_31_1

 

09_07_31_2

 

 09_07_31_3

 

09_07_31_4

 

 09_07_31_5

 

 09_07_31_6

 

09_07_31_7

 

09_07_31_8

 

 09_07_31_9

 

09_07_31_10

 

09_07_31_11

 

09_07_12

 

09_07_31_13

 

09_07_31_14

 

09_07_31_15

Alle Bilder: © Bersarin 2009

3 Gedanken zu „Eisenhüttenstadt (Interieur)

  1. Ein gewisser Herr Hans Henke ver-bereitet sich über dies, das und Deinen «anderen» so:

    «Eine wichtige Rolle spielt der Dekonstruktivismus auch in der Kunst, an Künstlern zu nennen wären hier vor allem René Magritte und M.C. Escher. Das wohl berühmteste Gemälde (Magritte) des Dekonstruktivismus bildet eine geschwungene Bruyere Pfeife ab. Es trägt den Titel «La trahison des images», was soviel heisst wie «Der Irreführung bei Bildern» und enthält den Schriftzug «Ceci n’est pas une pipe», auf deutsch «Dies ist keine Pfeife».
    Das wirkt für den gewöhnlichen Betrachter sehr widersprüchlich, da sie/er es gewöhnt ist, entweder gegenständlich oder abstrakt gezeichnete Bilder zu betrachten und dann z.B. zu entscheiden: «Das ist ein Haus».
    Magritte jedoch zerstört dieses Konstrukt von der abgebildeten Pfeife und sagt: «Das ist keine Pfeife».
    Andere Bilder zeigen auch z.B. einen Reiter im Wald, der nicht von den Bäumen verdeckt ist, sondern von den Schatten zwischen den Bäumen und immer vor den Bäumen, wo er nach unserem Konstrukt von der Wirklichkeit eigentlich verdeckt sein müsste, ist er sichtbar.

    Wenn ich meine Meinung sagen darf: Ich bin zu alt dafür, mein Denken noch auf die Denk- und Sichtweise des Dekonstruktivismus umzustellen.
    Eine Pfeife ist und bleibt für mich eine Pfeife, auch wenn da drunter steht, dass es keine ist.»

    Zitat Ende und Ende Banane: Ich bin ja selbst keine Pfeife und kann lesen, auch wenn unter Deinen charmanten Interieurs nichts steht, noch nicht einmal, dass da nichts steht.

    Dazu stehe ich. Ich kann nicht anders.

    PS: mein Favorit ist die Schwarz/Weiß-Aufnahme von Peter Falks Flur.

  2. Ja , es ist in der Tat die radikale Abwesenheit von Schrift. Am liebsten würde ich auch die Bilder noch mit meiner Kamera durchstreichen.

    Genau so dachte ich auch über diesen Flur. Peter Falk ist ein Name dafür. Exakt.

  3. Pingback: Schwanengesang «

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..