Nein, das Kind spielt nicht mehr!

Eitan, Spiderman. Von einer Bande Arabern ermordet. Immerhin müssen seine Eltern nicht trauern. Denn sie wurden von Arabern gleich mitumgebracht.

Wer jetzt über die Bilder aus Gaza wimmert: „Aber ich denke an Coventry und habe nichts einzuwenden gegen die Lehre, dass alles bezahlt werden muss.“ (Thomas Mann: Deutsche Hörer, Rundfunkansprache aus dem kalifornischen Exil)

20 Gedanken zu „Nein, das Kind spielt nicht mehr!

  1. Die kurze Schamfrist ist schon vorbei. Ab jetzt wieder palästinensische „Opfer“ (während Hamas noch immer Raketen auf Israel abfeuert und Geiseln ermordet).

  2. Das ist leider genau das, was ich mir gedacht habe. Und leider auch in den Medien, so daß man meinen könnte, nicht die Hamas habe einen der blutigsten Terrorüberfälle gestartet, sondern Israel. Leider eine jahrlange zu beobachtende Berichterstattung der Schuldumkehr: Israel wird angegriffen und es spricht die Tagesschau nicht von Verteidigung, sondern daß Israel die Hamas angreift. Würde die Tagesschau so auch über die Ukraine berichten? Da ist immer vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukaine die Rede. Und so muß es auch bei der Hamas lauten: Der Hamas-Terrorkrieg gegen Israel.

    Heute habe ich diesen schönen Kommentar auf Facebook gelesen:

    „Auch wenn Kritik an Israel nicht verboten ist, darf man sich doch in dieser Situation fragen, wieso Israel beispielsweise vorgeworfen wird, die Zivilbevölkerung in Gaza in Gefahr zu bringen, ohne dabei auch nur in einem Nebensatz zu erwähnen, dass es vor allem die Palästinenser selbst sind, die die Zivilbevölkerung in Gefahr bringen – die fremde und die eigene. Es wird so getan, als handele es sich bei dem Massaker und bei der israelischen Offensive um zwei verschiedene Ereignisse, die man auch mit unterschiedlichen moralischen Kategoriun bewerten darf. Das ist Quatsch: Sie gehören zusammen. Die Hamas und auch die Teile der Bevölkerung, die den Terrorangriff mitgetragen haben, sind verantwortlich für das, was jetzt folgt. Es ist ein in sich geschlossener Mechanismus des Verbrechens und der Verbrechensbekämpfung.“

    Und genau das ist es: Die Hamas in Gaza sind es, die ihre eigene Bevölkerung in Gefahr bringt. Ein leichtes wäre es, alle Geiseln freizulassen.

  3. Es ist so pervers. Die Hamas benutzt nicht nur Frauen und Kinder als Schutzschilde, Sie WILL SOGAR, dass diese umkommen, aus reinen Propagandainteressen.

    Und das funktioniert nur, weil Israel eben die höchsten humanen Standards einhalten soll, der Gegner, der Israels Vernichtung will, sich um keine scheren will und muss.

    Das ist ziemlich einzig in der Geschichte.

  4. So ist es: Die Hamas setzt ihre eigenen Leute als Geiseln ein. Aber wer, vermutlich teils auch von EU-Geldern und durch NGO-Gelder, an die Familien Witwenrenten für Selbstmörder auszahlt: da weiß man in etwa, was zu erwarten ist.

    Vor allem ist das ein Mechanismus, den jeder Journalist zumindest erkennen müßte. Als ich am Sonntag die Tagesschau sah, dachte ich zunächst, ich hätte irgend etwas verpaßt und man hätte Szenen da rausgeschnitten. Nichts davon, daß auch Ägypten und die UN es ermöglichen könnten, daß es einen halbwegs geordneten Abzug aus Gaza hätte geben können und daß die Bewohner temporär in Flüchtlingslagern untergebracht hätte werden können.

    Daß die Hamas Menschen als Geiseln benutzt, kam in den Tagesschau-Berichten ebensowenig vor. Allerdings: Viele Leute bemerken all das auch.

    Und auch dieses Bild spricht Bände: wir sehen da die nächste Generation von Terroristen, wenn sich das Regime in Gaza nicht ändert und die Menschen dort nicht begreifen, wen sie da an der Regierung haben:

  5. In Saudi-Arabien steht eine komplett leere, tophygienische Zeltstadt für Millionen von Menschen herum, für die alljährlichen Mekkapilger.

  6. @Herwig: Die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen ist entsetzlich und es wird insofern Zeit, über eine Strukturreform des gebührenfinanzierten Fernsehens und Radios nachzudenken. Aber das wird man wohl erst mit einer konservativen Regierung hinbekommen.

  7. Nebenbei gesagt: als ich gestern die Bilder in der Tagesschau sah, wie da Leute aus einem Krankenwagen getragen wurden, dachte ich zunächst: die sind nicht verletzt, sondern die stellen sich schlafend und mimen Verletzte.

  8. Die Opferproduktionsmaschinerie der Hamas ist angelaufen. Und wie man sieht, funktioniert sie trotz selbst gelieferten Videomaterial, dass der Schuldzuweisung an Israel widerspricht.

    Doch auf Wahrheit kommt es nicht an. Die Lektion aus dem Ukrainekrieg.

  9. Ich frage mich schon lange, wie der ÖRR so geworden ist, das war doch früher nicht so? Es muss da große Netzwerke Gleichgesinnter geben, die nur ihresgleichen eingestellt haben, jahrelang.

  10. Judith Butler hat sich übrigens zum Thema geäußert:

    https://www.lrb.co.uk/the-paper/v45/n20/judith-butler/the-compass-of-mourning

    Nicht besonders interessant, sie fordert halt, nicht die Leiden der Palästinenser zu vergessen.

    Die Ausfälle von Slavoj Zizek auf der Frankfurter Buchmesse hast du sicher mitbekommen: https://www.welt.de/kultur/article248057060/Buchmesse-Tumult-bei-Rede-von-Philosoph-Slavoj-Zizek.html

    Mich würde mal der Text davon interessieren.

  11. @El Mocho: Das alles sind zum Glück nur Kopfwichsereien. Und diese ganze Äquidistanz von Butler und Zizek ist leider nur ekelhaft bis dumm. Man kann eigentlich nur darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre.

    Sehr viel schlimmer ist das, was gerade in Berlin passiert. Gestern wie auch heute. Aber gut: Wer sich den arabischen Kulturraum ins Land holt, bekommt auch die arabische Straße geliefert. Ich plädiere inzwischen dafür, die Polizei mit Gummigeschossen auszurüsten und all jene, die da randalieren: Es müssen dafür Gesetze geschaffen werden, daß diese Leute, wenn sie hier schweren Landesfriedensbruch begehen und strafbare Slogans rufen, abgeschoben werden bzw. in einem Abschiebegewahrsam bleiben, bis sie freiwillig ausreisen.

  12. Ich les diesen blog, weil ich Diskussionen über Bücher gerne lese und führe. Mich irritiert, wenn Verben wie wimmern und Substantive wie Opfer in Anführungsstriche gesetzt werden. In diesen Anführungsstrichen kommt für mich eine Aggressivität zum Ausdruck. Wer dann, wenn Menschen wimmern, sie darauf hinweisen möchte, dass sie bitte woanders wimmern sollen, weil er sich gestört fühlt oder die Gründe zu wimmern nicht teilt, und wer dann, wenn ein Verlust von Menschenleben in dem Substantiv Opfer subsumiert wird, findet, dass die Frage, ob diese Bezeichnung zuträfe, so oder so beantwortet werden kann, der greift für mich Schwache an. Kann ich mich verständliche machen? Ich bin dafür, auf Schwachen nicht herumzutrampeln sondern sie zu sehen. Ich bin froh, dass das starke Israel sich wehrt und wohl auch sich als der Stärkere erweisen wird in einem Krieg gegen einen Gegner, der eine Gelegenheit zu morden genutzt hat, vielleicht, um für ein paar Stunden auszusehen als der Stärkere und das als eine Botschaft von Terror zu verbreiten.

  13. Wer immer von Gaza spricht, aber nicht davon, woher die Reaktion Israels rührt, der wimmerte. Über 200 Geiseln sind noch in der Gewalt der Gangster. Und ja: einen übelriechenden Misthaufen nenne ich nicht „Wohlduftendes Rosenbeet“.

  14. @Stefan Brauer:

    Aus einem Interview in der ZEIT mit Arye Sharuz Shalicar, Sprecher der israelischen Armee:

    „Shalicar: Unter anderem ein Video, da liegt ein Mann noch lebend am Boden, während ein Angreifer unter „Allahu Akbar“-Rufen mit einer Axt zigmal auf seinen Hals einhaut, um das Opfer zu köpfen. Wir haben auch Fotos verbrannter Babys gesichert. Mich persönlich erschüttert besonders die Entführung von Kindern. Und ein Offizier, der als einer der Ersten an der Grenze zu Gaza war, hat mir erzählt, da wurden sogar Kleinkinder enthauptet.“

    Ich habe mit Leuten, die solches tun, kein Mitleid. Und ich habe auch mit solchen Typen, die dieses bejubeln, so wie die Bewohner von Gaza es tun und auch die Araber hier in Deutschland, keinerlei Mitleid. Eine junge Frau wie Shani Nicole Louk, die geschändet, gequält und mißbraucht wird, die halbnackt zur Schau gestellt und bespuckt wird: Und wer hier dann auf dem Leid der Menschen aus Gaza herumreitet, der muß zunächst mal die Ursache dafür nennen. Die Menschen in Gaza sind für ihr Schicksal zu einem großen Teil selber verantwortlich.

    Und dieses Gejammere dieser Araber in Gaza und auch anderswo: Es erinnert mich an jene Deutschen hier bei uns im Land, die wortreich die entsetzlichen Bombardements im Zweiten Weltkrieg durch die Alliierten beklagten, aber über die Ursachen für all das laut schwiegen.

  15. Selbst Dschingis Khans Horden waren beim Errichten von Schädelpyramiden zivilisierter: Kinder wurden grundsätzlich nie geköpft sondern verschont. Was das Schicksal von Shani Nicole Louk angeht habe ich fast geheult, und das will bei mir etwas heißen. Jetzt allerdings allen Bewohnern von Gaza zu unterstellen, sie stünden kollektiv hinter der Hamas halte ich für völlig unzulässig. Ich habe Interviews gesehen die ganz Anderes aussagen. Die Hamas hält die Zivilbevölkerung als Geiseln.

    Hinsichtlich des Vorgehens der israelischen Streitkräfte lässt sich aber schon sagen, dass die sich mit Rücksicht auf die Zivilbevölkerung, trotz allen entsetzlichen Leids dem diese ausgesetzt ist zurückhäl
    t. Sie geht eben nicht vor wie Bomber Harrys. Es wäre ein Leichtes, Gaza platt zu machen, mit Aerosolbomben ausradieren, und dann Fluor in die Tunnels und Sprengsätze hinterher, dann geht da eine Druck- und Hitzewelle wie von einer Atombombe durch.

    Man tut das nicht, mit Rücksicht auf die Geiseln, die Ausländer und die Zivilbevölkerung. Hamas kennt überhaupt keine Rücksichtnahme auf irgendwen, auch nicht auf die eigenen Leute.

  16. @che: Es ist eben leider der Großteil der Bewohner von Gaza – nicht anders als im faschistischen Deutschland. Daß es dort auch Menschen geben mag, die die Hamas verachten, mag sein. Unglaubwürdig sind eben jene, die das Schicksal Gazas beklagen, aber darüber schweigen, wie es zu dieser Aktion Israels nun gekommen ist. Und wenn man es, so wie Du es machst, derart differenziert und Ursache und Wirkung nennt, dann ist das ein sachhaltiges Statement.

    Richtig ist in der Tat, daß die israelische Armee mit großer Vorsicht vorgeht und versucht, so viele Zivilisten wie möglich zu schonen. Würde sie es wie die Hamas machen, wäre es ein Leichtes den gesamten Gazastreifen in Schutt und Asche zu zerlegen.

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