Immer mal wieder stimme ich, von Zeit zu Zeit, Jan Fleischhauer zu:
„Wladimir Putin hält den Westen für zu weich, zu dekadent, zu verwöhnt. Wenn man einem Bericht in der „Washington Post“ glauben darf, der sich auf Quellen im russischen Machtapparat beruft, dann ist der Kreml-Chef davon überzeugt, dass die Zeit für ihn arbeitet. Je länger sich der Krieg hinzieht, so sein Kalkül, desto größer die Chance, dass Kriegsglück zu Gunsten Russlands zu wenden.
Demokratische Gesellschaften haben einen strukturellen Nachteil gegenüber Diktaturen: Sie müssen auf die Meinung der Öffentlichkeit Rücksicht nehmen. Und die Öffentlichkeit ist wankelmütig.
Welches Signal vernimmt Putin also, wenn Olaf Scholz wieder und wieder um einen Telefontermin bittet? Ein Signal der Entschlossenheit und Stärke, dass man im Westen nicht zurückweichen werde. Oder eher einen Hinweis auf steigende Nervosität im Lager der Gegner? Ich bin kein Kremlexperte, aber ich tippe auf Letzteres.“
Aber Putin wird eben nicht so wie Ideal singen:
„Warum rufst Du mich nicht an?
Ich sitze hier im halben Wahn
Du hast gesagt, du meldest dich
Warum tust du’s nicht?“
Sondern der Blutkrebslurch aus Moskau wird mit einem Feixen im Teiggesicht dasitzen.